Die Hessische Kantorei wurde 1948 vom damaligen Landeskirchenmusikwart und späteren Kirchenmusikdirektor Philipp Reich gegründet. Er hat den Chor jahrzehntelang geleitet.

1986 übernahm Christa Reich die Leitung und führte den Chor
bis Pfingsten 2017 mehr als 30 Jahre. Sie leitete dabei mehr als 300 Abendmusiken.

Von August 2017 bis zum Frühsommer 2022 stand der Chor unter der Leitung von Matthias Seibert.

In der Aufbauzeit der Kirchenmusik in der EKHN hat die Hessische Kantorei wesentlich dazu beigetragen, dass die traditionellen und die neu entstehenden Kirchenchöre an neue Literatur und an neue Singformen (Alternatim-Singen, Junktimsätze, Chorverse...) herangeführt und die Gemeinden mit dem Evangelischen Kirchengesangbuch vertraut gemacht wurden.

Die Landeskirchengesangstage, die alle vier Jahre mehrere Tausend Chorsängerinnen und Chorsänger in Kloster Eberbach versammelten, waren immer wieder Anlass für Uraufführungen von Auftragswerken (z.B. von Kurt Hessenberg, Hans-Georg Bertram, Wolfgang Wiemer) und für die Erarbeitung zeitgenössischer Musik (z.B. Heinz Werner Zimmermann, Eberhard Wenzel, Günter Raphael). Das 50jährige Bestehen des Chores war Anlass für die Erarbeitung eines Werkes von Hans Darmstadt (Terribilis est locus iste).

Seit 1948 gibt es die monatlichen Treffen. Bis heute hat die Hessische Kantorei etwa 800 Gemeinden der EKHN besucht. Diese Tradition eines übergemeindlichen Chores, der keinen festen Heimatort hat und sich Monat für Monat zu einer Probe mit anschließender Abendmusik trifft, ist in Deutschland wohl einmalig.
 
© Hessische Kantorei 2005